Im Gespräch mit Olaf Thon auf der FIBO

Auf der FIBO hatte ich die wunderbare Gelegenheit zwei Experten zu Wort zu bitten – heute möchte ich euch die Ergebnisse des ersten Interviews vorstellen. Vorhang auf für Olaf Thon – seinerseits Ex-Profifußballer – um nur einige seiner Erfolge aufzuzählen: dreifacher Deutscher Meister, Zweifacher Deutscher Pokalsieger, UEFA-Cup-Sieger, Fußball-Weltmeister und Vizeweltmeister. Neben dem Trikot der Nationalmannschaft trug er meist das des FC Schalke 04, aber auch für den FC Bayern spielte er einige Jahre.

Bereits im letzten Beitrag habe ich angedeutet, dass ich ziemlich aufgeregt war – völlig ohne Grund. Ich wurde am Stand von INJOY sehr nett empfangen und bereits bei der Begrüßung meiner Interviewpartner fiel die Aufregung von mir ab, weil mir so viel Herzlichkeit entgegengebracht wurde.

Mit Olaf Thon plauderte ich über Sport, die Highlights seiner Karriere und über den Wiedereinstieg nach einer Verletzung. Bereits bei der Begrüßung wurde mir klar, dass Sport für Olaf Thon eine Lebenseinstellung ist.

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Herr Thon, wie sind sie zum Sport gekommen?
„Ich bin in einer Fußballfamilie groß geworden – bereits mein Vater und Großvater haben Fußball gespielt – somit steckte es in den Genen. Beim STV Horst habe ich mit dem Fußball angefangen.“

Im August 1983 lief er zum ersten Mal im Schalke-Trikot auf den Platz und ging als zweitjüngster Spieler der Geschichte der 2. Bundesliga ein. In diesem Jahr erkämpfte sich der FC Schalke 04 den Wiederaufstieg in die erste Bundesliga, die er mit ganzen 14 Toren bestärkte. Im darauffolgenden Jahr debütierte er also auch in der ersten Bundesliga für Schalke. Als Mittelfeldspieler und Libero wurde es bis 2002 ganze 443-mal in der Bundesliga für den FC Schalke 04 und den FC Bayern München eingesetzt und erzielte dabei 82 Tore.
Das erste Spiel in der Nationalmannschaft absolvierte Thon Ende 1984 als drittjüngster Nationalspieler der Geschichte gegen Malta – nur Uwe Seeler und Mario Götze waren jünger. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1986 Vizeweltmeister und 1990 Weltmeister.

Was war der beste Moment Ihrer Karriere?
„Das 6:6 gegen Bayern im DFB-Pokal-Halbfinale.“

Thon erzielte in diesem Spiel als 18-jähriger ganze 3 Treffer und sorgte in der Verlängerung kurz vor Spielende nach einem Freistoß für den ausgleichenden Treffer. Seitdem ist er aus der Liga der Profifußballer nicht mehr wegzudenken.

1988 wechselte Olaf Thon zum FC Bayern München und erzielte auch dort schnell Erfolge. Mit dem FC Bayern München holte er 1989, 1990 und 1994 den Deutschen Meistertitel.

Nach sechs Jahren wechselte er wieder zurück nach Gelsenkirchen. Der nächste Karrierehöhepunkt sollte der Gewinn des UEFA-Pokals im Jahre 1997 sein. Weiterhin konnte er mit dem FC Schalke 04 2001 und 2002 DFB-Pokalsieger werden. Im Jahre 2002 beendete Olaf Thon wegen mehrerer langwieriger Verletzungen seine Karriere in der Bundesliga.

Ich habe Olaf Thon gefragt, ob man die Freude und Euphorie, die man bei so einem überragendem Sieg wie z.B. bei einer Fußballweltmeisterschaft mit etwas vergleichen kann – man kann es nicht.

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Im Profisport ist man sicher auch mal eingeschränkt, was das Essen oder die Freizeitgestaltung angeht – genießen Sie es jetzt auch mal das zu essen, was sie wollen, mal ein Bierchen zu trinken oder einfach mal eine Zeit lang gar keinen Sport zu machen?
„Ich habe nie geraucht – in meiner Zeit bei Schalke haben wir auch gerne mal auf Sieg angestoßen. Für Fußballer gab es zumindest zu meiner Zeit keine strengen Diäten – durch den Sport konnte jeder essen, was er will.“

Am ersten Tag nach nachdem er verletzungsbedingt das Ende seiner Fußballkarriere verkündete, setzte er sich sofort ein neues Ziel – er wollte einen Marathon laufen. Den Berlin Marathon lief er zuerst in 04:28h – seine Bestzeit erzielte er beim Ruhr Marathon in 03:53h.

Verletzungen gehören leider sowohl im Laufsport als auch beim Fußball dazu. Haben Sie Tipps wie man nach einer Verletzung wieder einen guten Einstieg in den Sport findet?
„Hier gibt es ein Schema F. Nach der Pause beginnt man langsam wieder die Muskeln zu trainieren – besonders im Wasser und man fährt Rad. Hilfreich ist auch eine Schiene. Ich kann euch nur raten, nicht zu früh wieder beginnen! Habt einen festen Plan, der gebrochen werden kann!“

Außerdem gab Olaf Thon mir noch mit auf den Weg, dass es die Kunst ist, eine Balance zu finden zur Disziplin.
Vielen Dank an die interessanten Einblicke, Olaf Thon und vielen Dank an INJOY für die Organisation! Das Interview mit Prof. Dr. Ingo Froböse gibt es im Laufe der nächsten Tage! – seid gespannt :) Achja, bevor ihr euch fragt, woher ich dann doch noch so viel Indsider-Wissen hergeholt habe, Wikipedia verrät hier einiges!