XLETIX Tirol 2017


Mein Laufdebüt in den Bergen, mein erstes Erklimmen eines Berges hoch bis zum Gipfelkreuz. Welche „Wanderroute“ könnte schöner sein als die des XLETIX Tirol, die des höchsten Hindernislaufs der Welt? Die Strecke verspricht atemberaubendes Alpenpanorama und kristallklare Bergseen, Kühe, Pferde und angeblich sogar einen Esel hoch oben in den Alpen.

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XLETIX Tirol bietet drei verschiedene Streckenlängen:

  • S-Distanz: 6 km mit 242 Höhenmetern und 15 Hindernissen
  • M-Distanz: 15 km mit 968 Höhenmetern und 25 Hindernissen
  • L-Distanz: 21 km mit 1389 Höhenmetern und 30 Hindernissen

Angemeldet habe ich mich für die knackige L-Distanz. Ansich sind 21 Kilometer kein großes Problem, aber wenn dann noch knapp 1400 Höhenmeter dazukommen, ist das doch etwas anderes. Ich habe die Höhe eindeutig unterschätzt und auch keine entsprechende Vorbereitung gehabt, die für die Bewältigung der Challenge nötig gewesen wäre. Meistens komme ich mit meiner Grundfitness recht weit, aber die letzten Wochen waren sehr arbeitsreich und stressig. Lange habe ich überlegt wie ich diesen Beitrag beginne, kann man doch so schöne Wortspiele machen mit dem „X“ – ein Satz mit „X“…aber nein, das würde der Leistung, die ich erbracht habe, nicht gerecht werden. Wie weit ich gekommen bin? Dazu später mehr!

Das war XLETIX Tirol

Um 11 Uhr fiel unser Startschuss und schon die ersten Meter führten in die Höhe und ich kam ordentlich aus der Puste. Dazu kamen noch Hindernisse, über die geklettert werden sollte, Matsch, Staub und Kälte. Die abwechslungsreiche Strecke verlief durch Tunnel, wir wateten durch einen reißenden Fluss und kletterten bergauf und bergab. Wir sind zu fünft als Team gestartet und ich habe schnell merken müssen, dass die anderen deutlich fitter und weniger ängstlich sind und ich die Gruppe nur aufhalte. Ich fühlte mich wie die Mimose des Tages, aber ich kannte einige Hindernisse schon vom Tough Mudder im letzten Jahr und habe sie dort zum ersten Mal bewältigt und irgendwie hatte ich starke Hemmungen mich nochmals zu überwinden. Also machte ich wirklich oft zum Ausgleich Burpees. Sehr viele Burpees. Der Lauf war für mich also eher ein Cross-Trail mit Burpees als ein Hindernislauf. Nichtsdestotrotz war ich immer nass und voller Matsch, also habe ich wohl doch ein paar Hindernisse mitgenommen.

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Die Aussicht auf das Tal und die Stauseen war einfach atemberaubend. Ich hätte mir so sehr gewünscht eine Kamera dabei zu haben! Für Fotos und Videos habe ich mir jetzt neben meiner Spiegelreflex- noch eine Systemkamera zugelegt, aber auch die würde bei dem Lauf völlig fehl am Platz sein. Technik und Wasser vertragen sich leider nicht so super. Irgendwann habe ich hoffentlich mal eine vernünftige Action Cam für Sportfotos und Gelegenheiten wie die beim XLETIX Tirol.

Kein Ende in Sicht

Immer wenn man dachte, die Strecke könnte nicht mehr weiter in die Höhe gehen, kam man um eine Ecke und sah, dass es doch noch höher gehen sollte. Immer weiter und immer höher. Schließlich erreichten wir sogar ein Gipfelkreuz. Die Route verlief zickzack hoch in die Berge über alpine Wanderwege und durch Bäche. Beim stärksten Anstieg des Laufs habe ich meinen Notfallplan in die Tat umgesetzt und das Team darum gebeten ohne mich weiter zu laufen. Mein Freund blieb an meiner Seite und er passte sich netterweise an mein Tempo an. Vernünftigerweise beschlossen wir nach der M-Distanz auszusteigen. Mehr war an diesem Tag einfach nicht drin, wollten wir doch am darauffolgenden Wochenende auch noch Halbmarathon bzw. Marathon laufen.

Trotzdem finde ich, dass sich 15 Kilometer mit 968 Höhenmetern auf bis zu 2500 Meter über Null sehen lassen können für einen ersten Ausflug in die Berge. Ich bin echt stolz darauf, was wir geleistet haben und mag keinen gelaufenen Meter missen.

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Ein wenig Kritik muss ich leider auch äußern. Auf der M-Distanz gab es nur einen Verpflegungspunkt, an dem es neben Getränken auch Bananen gab. Wenn man nicht all zu fix unterwegs ist, braucht man auch für die mittlere Distanz locker 4-6 Stunden und bei der körperlichen Anstrengung bekommt man echt Hunger. Außerdem gab es auf der gesamten Strecke keine Toiletten. Für die Männer mag das mal gehen, aber für Frauen gab es keine vernünftige Möglichkeit.

Mein Fazit zum XLETIX Tirol 2017

Der Lauf hat es echt in sich! Ich bin an meine Grenzen gekommen und dennoch hatte ich viel Spaß. Die Kulisse der Strecke ist echt wahnsinnig cool – ich habe noch nie einen Lauf in so einer wunderschönen Gegend erlebt.